1. Auf einen guten Festtag folgt ein schlechter Werktag.
Frz.: Il n'y a pas de bonne fête, sans lendemain. (Lendroy, 1594.)
2. Festdaog sünd Prêsters êr Quäldaog, 't Gesinn' êr Wäldaog un Bûr êr Glûpdaog. (Altmark.) – Danneil, 242.
In den Festtagen muss der Prediger sich abquälen, das Gesinde feiert und ist lustig, der Bauer und Landwirth hält Umschau auf Feld und in Wirthschaft.
3. Festtage sind in Klöstern Fasstage, wo es keine Tauben, sondern Dauben kostet. – Klosterspiegel, 78, 10.
4. Je süsser der Festtag, desto sauerer der (folgende) Werktag.
It.: Chi fece del seren troppo gran festa havrà doppio dolor nella tempesta. (Pazzaglia, 129, 3.)
5. Vor dem Festtage halten die Weiber Schrubbtag.
Ehe man einen guten Tag erlangt, muss man erst böse ausstehen.
It.: Non far mai la festa prima della vigilia. (Pazzaglia, 129, 5.)
6. Wer den Festtagen alles will geben, hat in der Woche nichts zu leben.
Zunächst gegen den übertriebenen Aufwand an Feiertagen; aber auch von denen, die als Jünglinge ihr Vermögen vergeuden und dann im Alter Noth leiden müssen.
*7. Aus dem Festtage einen Fresstag machen. – Parömiakon, 1207.
*8. Den Festtag zu einem Mästtage machen. – Parömiakon, 3181.
*9. Es ist Festtag (jüdisch: Jontev, verdorben aus jom tob) in allen Gassen. – Tendlau, 604.
Als Antwort auf die Frage: wie es dem oder jenem geht, um zu sagen: es herrscht überall Lust und Freude.
*10. Man sieht ihn nur alle hohen Festtage einmal.
Sehr selten.
Frz.: On ne le voit qu'aux bonnes festes. (Leroux, I, 20.)
*11. Wir wollen Festtag in Frieden halten.
12. Et äs net olen Dâch Fastdâch. (S. ⇒ Sonntag.) – Schuster, 702b.
13. Viel Festtage, viel Hunger. – Bertram, 73.