* Dem Gambrinus dienen (opfern).
Ein Freund des Biergenusses sein. Woher der König Gambrinus stammt, der hier und da mit einem prächtigen Seidel im Bilde die Bierstuben ziert, hat man noch nicht herausgebracht. Man spricht mehr von ihm, als man von ihm weiss. Das Sonntagsblatt von O. Ruppius (Berlin 1865, Nr. 4, S. 32) macht einem Versuch, ihn unter die grossen Heiligen einzureihen. Da Gambrin am Niederrhein zu Hause gewesen sein soll, wo früher die Gambrivier und Sigambrer wohnten, in diesen beiden Namen »Gambr« wie in Gambrin vorkomme, so liege vielleicht in jenem Namen das alte hamr oder gambr – unser Hammer, das nicht nur das Streitbeil, sondern auch den alten Heidengott mit dem Hammer bezeichnet, der im Christenthum zum Teufel geworden ist. Da man an ihm festhielt, so machte man vielleicht nach der Annahme des Christenthums den heiligen Martin daraus; denn mart heisst auch Hammer. Martin war aber nicht nur der Hauptheilige der Franken, sondern der Legende nach auch der Schutzpatron der Trinker, die ihn anriefen, um bei ihrem Werke gesegnet zu werden.
2. O heiliger Gambrinus, was ist das, ich bitt' um Bier, und du bringst mir Glas.
Inschrift im Bierkeller des berliner Rathskellers.