Geringes

1. Bei dem Geringen ist Ruhe.


2. Beym geringen jsset man auch satt.Henisch, 1518, 71; Petri, II, 44.


3. Beym Geringen lebt man am besten.Petri, II, 44.


4. Die auch das Geringe zählen, denen wird das Grosse nicht fehlen.

Lat.: Carnibus est dignus, qui bene mandit olus. (Binder II, 447.)


5. Ein Geringes nützt, ein Geringes schadet. Lehmann, 261, 2.

Frz.: Peu de chose ayde. (Leroux, II, 281.)


6. Man soll ein geringes nicht sparen, ein grosses zu erhalten.Lehmann, 723, 42.


7. Mit Geringem fängt man an, mit Grossem hört man auf.Steiger, 127.


8. Vmb eines geringen willen soll niemand ein Hund seyn.Henisch, 1519, 25; Petri, II, 555.


9. Wer das Geringe acht't, dem wird Besseres gebracht.


10. Wer das geringe nicht achtet (ehrt), der ist dess grossen nicht werth.Lehmann, 263, 38.


11. Wer das geringer veracht, dem wirdt das grosse nit gebracht.Henisch, 1519, 33; Lehmann, II, 839, 240; Beyer, 477.

Im Appendix zu Luther's Tischreden (Leipzig 1577) findet sich derselbe Gedanke in verschiedenen Formen: »Wer das geringste verschmehet, dem wird das grosse nicht. Wer ein geringes nicht zu rath helt, der verdirbet immer fort.« (S. Kropf, Pfennig u. Stunde.)


12. Wer ein geringes nicht acht, der bekompt das grosse nicht.Lehmann, 733, 25.


13. Wer ein geringes nicht zu rhat hellt, der nimbt täglich ab.Henisch, 1519, 35; Lehmann, 722, 8; Petri, II, 701.


14. Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Grossen treu.Luc. 16, 10; Schulze, 238.

Lat.: Qui fidelis est in minimo et in maximo fidelis est, et qui in modico iniquus est in majori iniquus est. (Schulze, 238.)


15. Im geringen sieht man, was einem im grossen zu traven.Lehmann, 521, 5.


16. Wer im Geringen gelegen hat, weiss, was Dreck ist.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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