1. An der Grösse liegt nicht viel. – Blum, 439.
Frz.: Les hommes ne se mesurent pas à l'aune. (Lendroy, 72.)
Lat.: Enecat ingentem vipera parva bovem. (Seybold, 146 u. 426.)
2. An der Grösse liegt's nicht, sonst wär' ein Mühlstein mehr werth als ein Edelstein. – Parömiakon, 1794.
3. De Gröt deit 't ni, anners kêm de Kô den Hâs' vör. (Jever.) – Frommann, III, 39, 36; für Altmark: Danneil, 71; für Mecklenburg: Raabe, 9; hochdeutsch bei Simrock, 4059.
[147] 4. Die grösse macht den Hirschen nicht starck. – Lehmann, 939, 2; Petri, II, 130.
»Wie denn die grôss kein Hirsch macht starck, man find auch manchen heldenzwarck.« (Froschm., Dv.)
5. Es ist nicht an der Grösse gelegen, sonst gälte ein Bachzuber mehr als ein Pokal. – Parömiakon, 115.
6. Es liegt nicht allzeit an der grösse, den die kleine Füchse haben auch grosse Schwäntze. – Facet., 455; Henisch, 1756, 13; Petri, II, 286.
7. Es liegt nicht an der Grösse, sonst sänge der Rabe besser als eine Nachtigall. – Parömiakon, 2752.
8. Et kummt bi de Grotte nich to, sus funk de Koh wol en Has'n. – Eichwald, 1068.
9. Grösse und Güte stehen gut beisammen.
Holl.: De ware grootheid openbaart zich in goedwilligheid. (Harrebomée, I, 262.)
11. 'T kummt up de Grötte nich to, anners kunn de Osse woll'n Hasen belopen. (Oldenburg.) – Firmenich, I, 232, 10; Weserzeitung, 4077; Bueren, 1144.
12. Wanns an der grösse gelegen were, so erlieffe ein Kuh einen Hasen. – Petri, II, 671; Henisch, 1756, 44; Gruter, III, 97; Lehmann, II, 863, 50; Schottel, 1141a; Mayer, I, 205; Pistor., VI, 10; Winckler, X, 26; Kirchhofer, 288; Blum, 438; Paömiakon, 2414; Eiselein, 399.
»Willst du nur nach Grösse fragen, müsste die Kuh den Hasen jagen.«
Holl.: Het is in de grootte niet gelegen, anders zou de koe den haas wel vangen. (Harrebomée, I, 262.)
Frz.: Petit homme (petite cognée) abât grand chêne. (Kritzinger, 2a u. 153a.)
It.: Egli à anche grande un pagliajo, e manomettelo un topo. (Gaal, 807.)
Lat.: A cane non magno saepe tenetur aper. (Ovid.) (Seybold, 3; Philippi, I, 4; Binder I, 4; II, 3.)
13. Was an der Grösse abgeht, muss die Menge ersetzen.
14. Wenn man die Grösse nach der Höhe mässe, so wären auch Staubwolken gross.
In Habesch sagt man: Frage nicht, wer grösser sei, der Beveda oder Ambachi, es ragen beide in die Wolken.
15. Wenn 't up de Gröte ankêm, so kunn de Bull woll 'n Hasen krêgen. – Goldschmidt, 163; für Rastede: Firmenich, III, 28, 102; für Preussen: Frischbier2, 1379.
16. Wer der Grösse nachjagt, dem entzieht sie sich; wer sich ihr entzieht, dem folgt sie nach. – Jüdisches Volksblatt (Leipzig 1865), S. 144.
*17. Er hat die Grösse von Og.
Dem Könige von Baschan. (5 Mos. 3, 11.)
Jüd.-deutsch: Die Gröss' von Og-Melech-Habboschon. (Tendlau, 25.)
*18. Er ist eine Grösse unter den Zwergen.
Ein Einäugiger unter den Blinden.
*19. Mit unbekannten Grössen rechnen.
Pläne auf unhaltbare, unerwiesene Voraussetzungen bauen.
Buchempfehlung
Der neurotische Tiberius Kneigt, ein Freund des Erzählers, begegnet auf einem Waldspaziergang einem Mädchen mit einem Korb voller Erdbeeren, die sie ihm nicht verkaufen will, ihm aber »einen ganz kleinen Teil derselben« schenkt. Die idyllische Liebesgeschichte schildert die Gesundung eines an Zwangsvorstellungen leidenden »Narren«, als dessen sexuelle Hemmungen sich lösen.
52 Seiten, 3.80 Euro