1. Das Gestern muss man heut' nicht lästern.
2. Dieser gestern, heut' ist's an mir. – Petri, II, 142.
3. Gestern so, heute so, morgen – ich weiss nicht wie und wo.
4. Gestern soll dem Morgen nichts borgen.
5. Gestern soll morgen ein Lehrmeister sein.
6. Gestern war es an dir, heut' ist's an mir. – Pred. Sal. 38, 23; Henisch, 1575, 50; Petri, II, 336; Schulze, 174; Zehner, 404.
7. Was gestern stund, kan fallen heut, wo Gott nicht schützet Land vnd Leut. – Henisch, 1575, 55.
8. Wer kann das Gestern zurückbringen und die Sonnenstrahlen übertünchen!
Von Unternehmungen und Planen, deren Ausführung ganz ausser dem Bereich menschlicher Kraft liegen.
*9. Er ist nicht von gestern.
Holl.: Hij is niet van gisteren. (Harrebomée, I, 239.)
*10. Gestern ging er in die Welt und heut schläft er wieder in seinem Zelt! (S. Gesell ⇒ 64 u. ⇒ 67.)
Spott auf solche, die drei Meilen im Umkreis in die Fremde gehen.
*11. Gestern und ehegestern. – Eiselein, 233.
Lat.: Heri et nudius tertius. (Eiselein, 233.)
*12. Ich war gestern an einem ortt, da warstu auch, da ward dein gedacht, da sassest du auch mit vber tische, du assest vnd trunckest mit vns. – Agricola I, 586.
Agricola gibt hier die Redensarten zusammengefasst, die man gebraucht, um anzuzeigen, dass eines Abwesenden in einer Gesellschaft gedacht worden sei.
Holl.: Ik was gisteren op eene plaats, daar uwer gedacht werd. (Harrebomée, I, 239.)
*13. Er weiss soviel von gestern als ich von morgen.
*14. Gièstern äs vergangen. – Schuster, 729.