* Das ist eine wahre Goldgrube für ihn.
In Brasilien sagt man von einem, der plötzlich und ohne auffallende Umstände reich geworden ist: Er hat das Gold der Pinheiros gefunden. (S. ⇒ Gold 200.) Das traurige Ereigniss, was zu dieser sprichwörtlichen Redensart Anlass gegeben hat, ist in kurzem folgendes: Zwei Familien, die Ramalhos und Pinheiros, welche sich in Sanct-Paul ununterbrochen befehdeten, wollte der Gouverneur dadurch zur Ruhe bringen oder unschädlich machen, dass er von beiden eine Expedition ins Innere des Landes unternehmen liess, um Gold zu suchen. Nach ein paar Jahren kam von den Pinheiros nur der Führer zurück, alle seine Begleiter waren umgekommen oder von den Ramalhos niedergemacht worden. Es war Johann Manoel Cabral, der Neffe des noch lebenden Stammvaters der Pinheiros. Er versicherte, ungeheuere Schätze Goldes gefunden und an einem bestimmten Orte verborgen zu haben. Da er aber so schwach war, um nur wenige Minuten noch zu leben, diese [1797] aber der Priester zur Seelenrettung in Anspruch nahm; so verschied er, bevor er seinem alten Onkel den betreffenden Ort bezeichnen konnte. Dessenungeachtet gingen viele aus, um es zu suchen, daher das eine der vorstehenden Sprichwörter. Gefunden wurde es indess von keinem; aber man sagte von einem, der plötzlich sehr reich geworden war, ohne dass man wusste, auf welchem Wege, er habe es gefunden. Vgl. darüber die ausführliche Erzählung im Ausland, 1835, Nr. 163-167.
Holl.: Het is eene goudmijn voor hem. (Harrebomée, I, 253.)