1. Guck in dein eygen häfelin. – Franck, II, 120a; Gruter, I, 46.
Erkenne dich selbst.
Lat.: Medice, cura te ipsum. (Gaal, 842.)
Ung.: Nyútj magad kebelébe. (Gaal, 724.)
2. Guck vbern zaun, nachbaur, guck wider herüber. – Lehmann, 206, 29.
3. Gucke rieber, gucke nieber. – Robinson, 102; Gomolcke, 371; Frommann, III, 244, 84; hochdeutsch bei Simrock, 4082.
Soviel als: Eine Hand wäscht die andere, eine Gefälligkeit begehrt die andere; er hat einmal ein Auge zugedrückt, ich will's auch thun u.s.w.
Frz.: Passez-moi la rhabarbe, je vous passerai le séné. (Gaal, 1038.)
*4. Der guckt, als wenn ihm die Petersilie verhagelt wäre.
Sieht bestürzt, verdriesslich aus.
*5. Der guckt aus der Halsbinde, wie eine Maus aus einem Wickel Hêde. (Braunschweig.)
[164] *6. Ear guckt in neun Häfa z'môl. – Nefflen, 456.
*7. Er guckt, als wenn er eine Nadel in einem Heuhaufen suchen wollte.
Holl.: Hij kijkt als of hij zijne goudbeurs op eene boerenkermis verloren had. (Harrebomée, I, 254.)
*8. Er guckt durch die Gardinen wie der Teufel.
*9. Er guckt einen durch und durch.
*10. Er guckt in neun Häfen zumal und noch die Stiege hinab. (Nürtingen.)
*11. Er guckt nach dem Klundert, ob die Wilhelmsstadt in Brand steht. (Holl.)
*12. Er guckt, ob der Schnee brennt.
*13. Er guckt, ob er es zu Köln hat donnern hören.
*14. Er guckt sich fast die Augen aus dem Kopf.
*15. Er guckt wie die Katze in einen fremden Keller.
*16. Hei kucket ässe en Pötteken vull Doüwels. (S. ⇒ Aussehen, ⇒ Kiken und ⇒ Sehen.) (Marsberg.) – Firmenich, I, 322, 32.
*17. Sie guckt aus dem hohen Fenster.
*18. Sie guckt mit ihr aus einem Fenster.
Sie hat so viel Rang oder Geld als die andere.
*19. Er guckt wie ein Schneider, der seine Nadel sucht.
Holl.: Hij kijkt als een snijder, die zijne naald verloren heeft. (Harrebomée, II, 113a.)
*20. I hau gucket wie a Narre. (Ulm.)