1. Alle Hast dênt nich. – Eichwald, 752.
2. Alle hast is nien spôd. – Eichwald, 753.
Holl.: Haast is geen spoed. (Harrebomée, I, 272.)
3. Grosse Hast führt vom guten Wege in den Morast.
Frz.: Qui trop se haste, en beau chemin se fourvoye.
Holl.: Haastigheid brengt ramp meê. (Harrebomée, I, 272.)
[384] 4. Grosse Hast kommt oft zu spät. – Simrock, 4380; Körte, 2638.
5. Groth Hast gaff unverle (niemals) guden Spodt (Betrieb). – Grautoff, I, 497.
6. Hast bringt Reu.
It.: Chi si risolve presto, adagio se ne pente. (Pazzaglia, 305, 2.)
7. Hast hat kên Spôd1. (Holst.) –Hochdeutsch bei Simrock, 4382; Körte, 2636.
1) Sput, d.i. Förderung. – Zu grosse ⇒ Eile (s.d.) bringt eher rück- als vorwärts. Bei J. Cats im Holländischen findet sich derselbe Gedanke in dem Reimspruch: Met zinnen, kinder, wat ghy doet! Je groter haast, je minder spoed.
Böhm.: Kvapky mívají hapky. (Čelakovsky, 258.)
8. Hast hat's gar oft verpasst.
Böhm.: Prudký se kolíkráte překotí, až ho i váhavý dohoni. (Čelakovsky, 258.)
9. Hast hollt nig fast. (Holst.) – Schütze, II, 110.
Zu geschwind taugt nicht.
10. Hast ist meist ohne Vortheil. – Simrock, 4378; Körte, 2640.
Böhm.: Kvapnému rostou boule na břiše (na čele) lenochovi na hřbetĕ. – Kvapný zmĕte, nevyplete. – Ukvapilého i stůl trkne. (Čelakovsky, 258.)
Holl.: Haast verkwist. (Bohn I, 321.)
Poln.: Gorący pomiesza, niepomoże. – Rączemu guz na brzuchu roście, a leniwemu na grzbiecie. (Čelakovsky, 258.)
11. Hast und Sput thut niemals gut. (Flatow.) – Frischbier2, 1496.
Böhm.: Spĕch brzo umírá. (Čelakovsky, 258.)
Dän.: Daarlig dristighed og hovmodig hastighed giorde aldrig godt. (Prov. dan., 247.)
Frz.: Qui trop se hâte en cheminant, en beau chemin se fourvoye souvent. (Bohn I, 53.)
12. In Hast wird kein guter Rath gefasst.
Böhm.: Kvap není dobrý rádce. (Čelakovsky, 258.)
13. Je gröter Hast, je minder Spôd (Sput). – Schütze, II, 110; IV, 73; hochdeutsch bei Simrock, 4381; Körte, 2637.
Je mehr man eilt, je weniger kommt man vorwärts.
Holl.: Haast hinkt haast. (Harrebomée, I, 272.) – Hoe meerder haest, hoe minder spoed. (Bohn I, 328.) – Hoe meerder haast, hoe minder spoed, zei Arie korse, en hij liep zonder schoenen langs straat. (Harrebomée, I, 272..)
14. Nichts mit Hast als – Flöhe fangen. – Eiselein, 284; Körte, 2639 u. 3278; Schottel, 1135b; Simrock, 4379; Braun, I, 1153.
Holl.: Geen ding met der haast, dan vlooijen te vangen. – Wees niet al te haastig in uw warmoes. – Wees niet te haastig, het is nog licht tot aan den avond. (Harrebomée, I, 272.)
15. To vel Hast batet nich. (S. ⇒ Baten.) (Lippe.)
Dän.: For hastig rund, fortryder det tit. (Prov. dan., 482.)
16. Ut de Hast kümmt nix Gôdes, säd Ûlenspegel, un lêt'n Semppott (Senftopf) fallen. – Hagen, 98, 10.
Holl.: Gij zijt zoo hastig, gij zoudt niet deugen, om varkens te maken, want gij zoudt den staart vergeten. (Harrebomée, I, 272.)
17. Was in Hast geschicht, gedeihet nicht.
18. Zu grosse Hast hat's oft verpasst. – Hoefer, 1087; Diermissen, 328; Schütze, II, 110.
19. Ilen Hast hat sien Daj keenen Schpuot. (Neumark.) – Engelien, 289.
Buchempfehlung
Als einen humoristischen Autoren beschreibt sich E.T.A. Hoffmann in Verteidigung seines von den Zensurbehörden beschlagnahmten Manuskriptes, der »die Gebilde des wirklichen Lebens nur in der Abstraction des Humors wie in einem Spiegel auffassend reflectirt«. Es nützt nichts, die Episode um den Geheimen Hofrat Knarrpanti, in dem sich der preußische Polizeidirektor von Kamptz erkannt haben will, fällt der Zensur zum Opfer und erscheint erst 90 Jahre später. Das gegen ihn eingeleitete Disziplinarverfahren, der Jurist Hoffmann ist zu dieser Zeit Mitglied des Oberappellationssenates am Berliner Kammergericht, erlebt er nicht mehr. Er stirbt kurz nach Erscheinen der zensierten Fassung seines »Märchens in sieben Abenteuern«.
128 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro