1. Ain Herrscher, der sich füllt mit Wein, dunckt andere Narren witzig sein. – Gruter, III, 7.
2. Die Herrscher wechseln nie, es wechseln nur die Namen. – Eiselein, 305.
Die Russen bemerken mit Recht: Eines Herrschers Macht reicht noch über seinen Tod hinaus.
Lat.: In principatu commutando civium nil praeter domini nomen mutant pauperes. (Phädr.) (Eiselein, 305; Philippi, I, 202.)
3. Die Herrscher wechseln und die Lasten (Steuern, Scherer) bleiben.
4. Ein Herrscher fällt eher (vom Throne) herunter, als dass er heruntersteigt.
Lat.: In servitutem cadere de regno grave est. (Philippi, I, 203.)
5. Ein Herrscher muss zuweilen ein Auge zudrücken.
6. Ein weiser Herrscher will mehr erhalten als vermehren.
Lat.: Gnavorum imperium servare est induperandum. (Philippi, I, 169.)
7. Geht der Herrscher voran, dann folget willig jedermann.
8. Wer ein guter Herrscher werden will, muss erst ein guter Gehorcher sein.
Wer erst fremden Befehlen gehorcht, schon früh Herr seiner Leidenschaften wird., der wird einst vernünftig über andere gebieten. »Ein wahres Herrschen lernen wir vom Dienen.« (K. Gutzkow, Philipp und Perez.)
9. Wie der Herrscher, so das Volk. – Faal, 886; Reinsberg III, 62.
It.: Qual è il rettore, tali son gli popoli. (Gaal, 886.)
Lat.: Regis ad exemplum totus componitur orbis. (Gaal, 886.)
Ung.: Minö a kiraly, olyan a nép. (Gaal, 816.)
10. Auch die Herrscher haben einen Herrscher.
Ueber den starken Wainemoinen herrscht Jumola, sagen die Finnen. (Bertram, 62.)