Hofhund

1. Hofhunde vertreiben (bellen) die Bauernköter (an).


2. Hofhunde werden gefüttert, dass sie bellen.

Denn: Wess Brot ich esse, dess Lied ich singe. L. Börne (Gesammelte Schriften, VI, 181) sagt: »Es ist die Bestimmung der Hofhunde, dass sie bellen, dafür werden sie gefüttert.« Aber gegen den eignen Herrn sollen sie nicht belfern; denn die Russen sagen: Ein schlechter Hofhund, der den eignen Herrn anbellt. (Altmann VI, 511.)


3. Hofhunden ist nicht zu trauen.

Sie kommen auch oft plötzlich aus irgendeinem Versteck; hervorgesprungen und fahren in die Beine, ohne [727] dass man sie vorher bemerkt hat. »Es ist eine alte Geschichte, die ewig neu bleibt, dass wer Misbräuche u.s.w. bekämpft, die Hofhunde mit jedem Schritte, den er vorwärts thut, aus ihrer Ruhe schreckt.« (Erheiterungen, 1860, Hft. 16.)


4. Wenn der Hofhund nicht bellt, so frisst er das Futter umsonst.Sprichwörtergarten, 66.


5. Wer von Hofhunden (Hunden am Hofe) gebissen wird, dessen Wunden schwären (eitern) lange.Parömiakon, 103.

In Bezug auf die Rache der Höflinge.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 727-728.
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