1. Der Höflinge Freundschaft hat Windfahnenart.
»Höflinge lieben sich nicht untereinander, wie die Windfahnen sich niemals gegeneinander neigen.« (W. Menzel, Streckverse, 220.)
2. Ein Höfling, der nicht schmeicheln, ein Soldat, der nicht schnarchen, und ein Krämer, der nicht seine Waare loben kann, kommt nimmer obenan. – Hans Sachs; Zinkgref, III, 211.
3. Höfling, Aerzte und Juristen haben ihren Gott in Kisten.
4. Höflinge sich gerne ducken mit Verbeugung und Achselzucken. – Eiselein, 317.
»Höflinge, die ihren Nacken krumm gebogen, deren Haupt keine Funken zeigt des Feuers, das Prometheus einst geraubt.« (Spaziergänge eines wiener Poeten, Hamburg 1846, S. 107.)
5. Höflinge sind so gezogen, wer ihnen glaubt, der ist betrogen.
Der österreichische Staatskanzler, Fürst Kaunitz, ist durch seinen Kammerdiener und eine wiener Geheimwäscheriu zeitlebens in dem Glauben erhalten worden, seine Hemden mit den brüsseler Spitzenmanschetten seien zu Paris gewaschen worden. (Gutzkow, Unterhaltungen am häuslichen Herd, 1856, S. 347.)
6. Höflinge und Besen wirft man weg, wenn sie abgenutzt.
Böhm.: Starý dvořák, hotový žebrák. (Čelakovsky, 332.)
Holl.: De jonge hoveling wordt een oud verschoveling. – Heden hoveling, morgen verschoveling. (Harrebomée, I, 337.)
*7. Sich zum Höflinge machen.