* Er frisst todte Hugenotten in Pasteten. – Fischart.
Nach dem Geschichtschreiber Thuanus (d.i. Jaques Auguste de Thou, geboren 1553 zu Paris, gestorben 1617), der auch das Edict von Nantes entworfen, hat der Name Hugenotten einen eigenthümlichen Ursprung. In der Stadt Tours herrschte nämlich der Aberglaube, dass der um das Jahr 997 verstorbene König Hugo nachts als Gespenst durch die Strassen ziehe und jedesmal durch das sogenannte Hugothor verschwinde. Nun versammelten sich die Calvinisten jener Stadt im Anfang stets gar heimlich und bei Nacht; überdies kamen sie gewöhnlich in einem bei dem Hugothor gelegenen Hinterhause zusammen. Deshalb nannte man sie in Tours spottweise »Hugenotten«. In der Folge wurde aber der anfänglich nur in Tours gebräuchliche Spottname bald in ganz Frankreich auf die Calvinisten angewandt. Ueber andere Herleitungen des Namens vgl. Brockhaus' Conversations-Lexikon und Pierer's Universal-Lexikon.