Kübel

1. In dem Kübel findt man die fische.Henisch, 1115, 58; Petri, II, 401.


2. Mit dem leere Kübel chömme die grösste Uebel. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 2.

Der Armuth folgt allerlei Weh.


3. Volle Kübel für Bibel.Fischart.


4. Wer aus einem Kübel trinkt, wird eher satt, als aus einer Nussschale.


5. Wer beim Kübel nicht reich wird, der wird auch bei der Gelte nicht reich.

In der Schweiz: Wen Einn bîm Kübel nid rîch wird, so wird er bi der Gelte nid rîch. (Sutermeister, 133.)


*6. De Kübel umstosse (umschütten). (Schaffhausen.) – Schweiz, II, 168, 9.

D.h. sich unbeliebt machen.


*7. Den Kübel bringen.Murner, Schelmz., 18.

Die Absicht kundgeben, jemand mit Dreck (s.d.) zu beschütten, ihn zu beschmuzen, seine Ehre anfechten. [1651] »Ich flucht, vnd verdross mich übel; da sprach er: fleuch, ich bring den kübel.« (Kloster, I, 850.)


*8. Den Kübel umkehren, dass es stinkt.Jer. Gotthelf, Erzählungen, V, 85.


*9. Der Chübel g'heit (sinkt) em z' hufe. (Solothurn.) – Schild, 76, 218.

Sinkt zusammen, das geht dem ökonomischen Ruin entgegen.


*10. Einem über den Kübel lüpfen.Jer. Gotthelf, Käserei, 108.

Ihn überlisten.


*11. I wett em lieber en Kübel voll gen, weder gnueg.Sutermeister, 62.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 1651-1652.
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