1. Als Solothurn zu dieser Frist, kein ältrer Platz in Gallien ist, ausgenommen Trier allein; drum nennt man uns Schwestern insgemein. – Hesekiel, 29; Deutsche Romanzeitung, III, 44, 632.
2. Der Canton Solothurn ist von hinten und von vurn: vil Heg und weni Garte, weni Späck aber vil Schwarte. (Solothurn.) – Schild, 92, 395.
[604] 3. Z' Solothurn isch 's Herrepack, z' Längedorf der Bättelsack, z' Oberdorf der Nidlech übel, z' Lomiswyl der Dechel d'über; d' Belcher si d' Schmarotzer, d' Selzecher si d' Chotzer, d' Bettlecher d' Finetlimacher, d' Chrenchner, die si d' Lüt-Uslacher. – Schild, 46, 23.
Einen ähnlichen Geisselspruch hat man in Venetien: Die Venetianer grosse Herren, die Paduaner grosse Doctoren, die Vicentiner Katzenfresser, die Veroneser sämmtlich Narren, in Udine Castellane mit dem Beinamen Furlanen, in Treviso Brot und Kaldaunen, in Rovigo Bacchus und die Pfeife, in Crema Einfaltspinsel, in Brescia Eisenfresser, und was noch trauriger als alle: die Bergamasker, die Christus verbrennen. (Reinsberg, VI, 24.) Ein anderer italienischer Spottspruch lautet: Die Lombarden gute Gefährten, schöne Leute aus Toscana, voller Eigendünkel die Romagnuolen, gute Soldaten aus der Mark, Fettbrotesser in den Abbruzzen, Fliegenwedel die Apulier, verdächtig jeder aus Otranto und tapfer die Sicilianer. (Reinsberg, VI, 11.)