Vor dem Kammerdiener gibt es keine Excellenz.
Bei Büchmann (S. 168) lautet das Wort: »Für einen Kammerdiener gibt es keine Helden.« Fräulein Aissé führt es in ihren von J. Ravenel (Paris 1853) herausgegebenen Briefen (S. 161) auf Madame Cornuel, eine geistreiche, zum Kreise der sogenannten Precieusen des 17. Jahrhunderts gehörende Dame, zurück. Es findet sich aber auch in Montaigne's Essais (III, 2) eine Stelle, der es entlehnt sein könnte, wenn es nicht ebenso gut der deutsche Volkswitz erfunden haben kann. Die Stelle lautet: »Mancher ist ein Wundermann gewesen, an dem seine Frau und seine Dienstboten nicht einmal etwas Bemerkenswerthes gesehen haben. Wenige Menschen sind von ihren Bedienten bewundert worden.« Coste, einer der Herausgeber Montaigne's, bemerkt dazu: »Man muss in hohem Grade Held sein, sagte der Marschall Catinat, um es in den Augen seines Kammerdieners zu sein.« – Die Chinesen sagen: Niemand spricht so kühn vom General wie der Trossbube. (Cahier, 2141.)
Frz.: Il n'y a point de héros pour son valet de chambre. (Bohn I, 25.) – On n'est jamais grand homme pour son valet de chambre. (Cahier, 866.)
2. Vor seinem Kammerdiener ist niemand gross. – Tribüne, VIII, 42.