General

1. Dem General von je gebührt, was muthig der Soldat vollführt.Eiselein, 225.


2. Ein gelehrter General im Feld ist dem Feinde lieber als Geld.

Es ist hier ein solcher gemeint, der mit todter Buchgelehrsamkeit Krieg führt, wie etwa der englische General Galway im Spanischen Erbfolgekriege den Feldzug vom Jahre 1707 in streng wissenschaftlicher Weise [1549] führte. Er stellte seine Truppen nach den von den besten Schriftstellern vorgeschriebenen Methoden und verlor in wenig Stunden 18000 Mann, 120 Fahnen, das ganze Gepäck und die ganze Artillerie. (Vgl. Macaulay's Kleine geschichtliche und biographische Schriften, Leipzig 1851, III, 291.)


3. Wenn den General ein Dorn sticht, lehnt er sich auf den Soldaten und zieht ihn heraus. (Surinam.)

Ein Uebel, das den Höhergestellten betrifft, hat der Untergebene zu büssen.


*4. General oder (gar) Corporal, es ralt sich. Tendlau, 1013; Eiselein, 109; Simrock, 1469.

Als spöttischer Ausruf bei Verwechselung ganz verschiedener, wengleich im Wortlaut ähnlicher Begriffe.

Holl.: Korporaal of generaal, het raalt toch. (Harrebomée, I, 229.)

Lat.: Aut Caesar, aut nihil. (Binder II, 302; Philippi, I, 52; Wiegand, 930; Zinkgref, III, 76.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880.
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