Kielholen

*1. Er ist gekielholt worden.

Von jemand, den man durch und durch nass gemacht hat; weil Kielholen eine Schifferstrafe ist, die darin besteht, dass man den Sträfling mittels eines Taues unter dem Schiffe durchzieht. Das trockene Kielholen ist milder, blosses Eintauchen bis auf eine gewisse Tiefe, eine Strafe, wie sie auch auf dem Lande im frühern Rechtsgebrauch begründet war und Wippen genannt wurde. (Vgl. Grimm, Wb., V, 679; Grimm, Rechtsalt., 726.)


*2. Sie fängt an zu kielholen.

Von Frauen in Seestädten, um anzudeuten, dass sie an die Säuberung ihres Hauses gehen. Kielholen heisst ein Schiff auf die Seite legen, um den Schiffskiel zu untersuchen und auszubessern.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 1264.
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