*1. Et äs e Lepsch1. (S. ⇒ Lappsch.) (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 19.
1) Wahrscheinlich aus einer Verkürzung von (Phi)-lipp entstanden, die sich an Lappe, läppisch, lapsch u.s.w. angelehnt hat. (Vgl. Frommann, II, 32 u. 562, 1; III, 252, 249 u. 394, 32.)
*2. Lepsch, lass nicht schnappen. – Agricola I, 58; Franck, II, 9; Egenolff, 31b; Eyering, III, 173; Simrock, 6342.
Wird gebraucht, um jemand zu erinnern, von einem ihm bekannten Vorfall nicht zu sprechen. Das Wort schreibt sich nach Zinkgref (III, 365) von Klaus von Ranstatt in Meissen, dem kurzweiligen Rathe des Kurfürsten Friedrich in Sachsen, her, den andere beim Bischof Ernst zu Magdeburg lustiger Tischrath sein lassen. Er hatte einen Bettpfühl aufgetrennt und die Federn in dem Zimmer seines Herrn herumgestreut. Es war niemand bei ihm als der Hund, der den Namen Lepsch führte. Als der Herr ins Zimmer trat, fragte er, wer den Unfug gemacht habe. Der Hund sprang sogleich auf seinen Herrn zu, räusperte sich und machte das Maul auf, worauf Klaus herbeisprang und ihm das Maul zuhielt, indem er schrie: »Lepsch, lass nicht schnappen.« Der Ausruf wurde wegen seiner Drolligkeit so oft und lange wiederholt, dass er Sprichwort wurde, angewandt, wenn jemand mit diesem oder jenem, was ihm wohl bekannt ist, nicht herausplatzen soll. Eiselein (420) verweist bei dem Sprichwort auf die Erzählung unter dem Titel Liplap, Dildap bei Pauli (XLV) und bei Auerbacher.