Orgel

1. Die Orgel pfeift nicht, wenn nicht jemand bläst (oder: tönt nicht ohne fremden Wind).Parömiakon, 1003.


2. Die Orgel pfeift, so man ihr einbläst.Eiselein, 501; Simrock, 7689.

Holl.: Het is een orgel dat juist die wijzen geeft welke men erop speelt. (Harrebomée, II, 153b.)


3. Die Orgel verstummt, wenn zwei die Bälge treten.

Dän.: Fleere kand trykke veyr ad af belgerne end der kand give tone udi værket. (Prov. dan., 168.)


4. Eine Orgel, Glock vnd wullen Bogen, vnd böse Kinder, vngezogen; ein Hur, ein dür Stockfisches Leib, ein Nussbawm vnd ein faules Weib, ein Esel, der nicht Seck mag tragen, die neun thun wenig vngeschlagen.Petri, II, 218; Henisch, 447, 6; Gerlach, 209.


5. In einer guten Orgel stimmen grosse und kleine Pfeifen.Parömiakon, 2515.


6. Wo die Orgel verstimmt ist, da zieht der Teufel den Blasebalg.Parömiakon, 2781.

Besonders gilt dies von der Ehestandsorgel.


[1151] *7. Er hat die Orgel vor der Messe gespielt. (S. Orgeln 1.)

Holl.: Het orgel spelen vóór de mis. (Harrebomée, II, 153b.)


*8. Mit der ganzen Orgel einfallen.

Lat.: Toto organo. (Quintilian.) (Erasm., 7.)


*9. Sie sind eine Orgel, die nicht pfeift, wenn ihr nicht ein anderer einbläst.Sailer, 334.

Von ungebildeten Grossen. Das Wort wird Celtes zugeschrieben.


*10. Solche Orgeln müssen so geschlagen werden.


*11. Zu der Orgel gehören andere Blasebälge. Parömiakon, 1588.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1151-1152.
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