1. Die Otter bekommt wol einen neuen Balg, aber es bleibt der alte Schalk.
Die Russen: Wenn die Otter in einen neuen Balg schlüpft, ist es immer wieder ein Schlangenbalg. (Altmann V, 119; Reinsberg II, 58.)
2. Die Ottern werden nicht eher aufhören, die Fische zu verfolgen, bis die Teiche austrocknen.
3. Ottern und Biber haben kein Gehege. – Eisenhart, 196; Pistor., I, 70; Blum, 746; Hillebrand, 63, 91; Eiselein, 76; Estor, I, 1320; Simrock, 7693; Graf, 131, 390.
Biber und Fischottern sind der Fische gefährlichste Feinde; man hat daher durch dies Sprichwort sagen wollen, dass es zur Förderung der Fischzucht wohlgethan, sie überall auszurotten. Jetzt wendet man indess wol die allgemeinen Grundsätze über das Jagdrecht auch auf diese Thiere an, die in Deutschland meist ausgerottet sind. Zum Fangen oder Tödten derselben sind dann eigene Otternfänger bestellt. – Mörder und Räuber [1163] finden überall ebenfalls keine Sicherheit, weil sie den Menschen, wie Ottern und Biber den Fischen, arge Feinde sind.
4. Wen eine Otter gestochen hat, der erschrickt vor einer Eidechse. – Reinsberg VII, 97.
*5. Der Otter geht man aus dem Wege.
*6. Eine Otter gegen jemand machen. – Luther's Tischr., 479b.
Feindselig gegen ihn auftreten.
7. Wenn die Otter (Fischotter) in Schinders Hände fällt, so gehen Haut und Knochen zu Grunde.