1. In a grossen Teich is du assach Fisch. (Jüd.-deutsch. Brody.)
In einem grossen Teiche sind genug Fische.
2. In einem grossen Teiche gibt's viel Fische.
3. In einem Teiche fängt man mit dem besten Netze keine Austern.
Die Russen: Wenn du auch mit einer Kanone in die muromschen Wälder gehst, du wirst doch keinen Elefanten schiessen. (Altmann V, 133.)
[1052] 4. In grossem Teich fischt sich's leicht reich.
»Klein Wasser machen niemand reich, best fischen ist im grossen teich.« (Froschm., K.)
5. In grossen Teichen ist das beste fischen. – Henisch, 327, 6; Petri, II, 405.
6. In verbotenen Teichen fischt man gern. – Sailer, 170; Simrock, 10827.
Lat.: Aquae furtiviae dulciores. (Masson, 268.) – Nitimur in vetitum semper, cupimusque negatu. (Gaal, 464.)
7. Jeder Teich hat seinen Grund. (Wend. Lausitz.)
8. Man kann nicht in zwei Teichen zugleich fischen.
9. Man muss oft lange um den Teich herumgehen, ehe man fischen darf (kann).
10. Nicht in jedem Teiche sind Karpfen. – Altmann V, 129.
11. Wem der Teich gehört, dem gehören auch die Fische (Krebse).
Die Esten: Wer das Meer hat, hat auch die Robben. (Altmann V, 85.)
12. Wem der Teich genügt, der braucht keine Seereise zu machen.
Die Russen: Wer den Teich fürs Meer nimmt, kann in Ostankiwo bleiben. (Altmann V, 113.) Ostankiwo liegt wie Petrowskoje in einer fischteich- und birkenwaldreichen Gegend nördlich von Moskau.
13. Wenn der Teich ausgetrocknet ist, sieht man die (todten) Fische. (Chin.)
Wenn die Rechnungen abgeschlossen sind, zeigt sich die Bilanz des Nutzens oder Gewinns.
14. Wenn der Teich trocken, springt der Frosch heraus.
15. Wenn der Teich voll ist, können auch ein paar Maulwürfe eine Ueberschwemmung bewirken. – Allgem. Zeitung vom 17. Jan. 1870, Nr. 17, S. 246.
Wenn sie den Damm durchwühlen.
16. Wenn der Teich Wellen schlägt, hält er sich für einen See.
Die Russen: Wenn der rothe Teich vom rothen Meer hört, schlägt er hohe Wellen. (Altmann V, 97.)
17. Wenn man den Teich nicht besetzet, so fahet man keine Fisch darinnen. – Lehmann, 558, 15; Henisch, 1038, 14; Petri, II, 853.
Wer nichts aufopfert oder daran setzt, kann nichts gewinnen.
18. Wer den Teich hat, der hat auch die Fische. – Altmann VI, 507.
19. Wie der Teich, so die Fische. – Altmann VI, 474.
*20. Der wird mir keinen Teich anzünden.
Ich fürchte seine Feindschaft nicht.
Lat.: Oderint, dum metuant. (Cicero.) (Binder I, 1262; II, 2350.)
*21. Erst wäscht er sich im Teiche, dann badet er sich im Tümpel. – Altmann VI, 408.
*22. In einem fremden Teiche fischen.
*23. Sich aus dem Teich in die Pfütze wälzen. – Altmann VI, 513.
*24. Wann dei mi den Diyk ankicket, stearwet de Fiske. (Westf.)
*25. Was weiss der Teich vom Meere!
Die Russen: In der Sprache der Teiche haben die Meere keinen Namen. (Altmann V, 105.)
*26. Aus dem Teich in den Brunnen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592.
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