Pfropf

*1. Auf den Propf setzen.

Zum Schweigen bringen.


*2. Dat is ok man för'n Proppen, sagt Kruse.

Der Posthalter Kruse in Wismar brauchte die seitdem sprichwörtlich gewordene Redensart zuerst bei einer Debatte im Bürgerausschuss daselbst zu Ende der fünfziger Jahre.


*3. De kann up den Propp rüken. (Rastede.) – Firmenich, III, 26, 3; für Altmark: Danneil, 279; hochdeutsch bei Lohrengel, II, 23.

Sagt man von dem, der sein Vermögen durchgebracht oder auch auf andere Weise verloren hat, auch scherzhaft zu dem, der sich bei seltenem Wein etwas zugute thun will, ohne die Mittel dazu zu besitzen. In Pommern: Du sallst an den Proppen rüken. (Dähnert, 360a.)


*4. Ênen Propp achterup.Schütze, I, 18.

So nennen die Holsteiner das Butterbrot, womit sie die Mahlzeit, wie mit dem Pfropfen die Flasche, schliessen.


*5. Er bekommt nicht einmal an den Pfropfen (Zapfen) zu riechen.Frischbier2, 2936.


*6. Den Proppen aus der Nos ziehen. (Oberharz.)

Jemandes Geheimnisse herausbringen.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 1657.
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