Butterbrot

1. Butterbrot fällt auf die Butterseite.Tendlau, 788.

Also dahin, wo es am meisten verdorben wird. (S. Butterschnitte.)

Jüd.-deutsch: Butterbrot fallt uf's Ponim (aufs Gesicht).


2. Es geht nichts über ein gut Butterbrot.


3. Es ist ein Butterbrot für den Hofhund.

Bestechung.


4. Et geut1 nicht vör'n gäout Botterbraud, et is better osse den ganssen Dag gar nix. (Lippe.) – Firmenich, I, 270; hochdeutsch bei Simrock, 1429; Reinsberg IV, 8.


*5. En Stuten Botterbrod verdên'n.Eichwald, 166.


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*6. Das fiel aufs Butterbrot.


*7. Das werde ich dir aufs Butterbrot geben (streichen).Frischbier, I, 503.

Das werde ich dir nicht vergessen. In demselben Sinne sagt man auch: Das werde ich dir eintränken, eintunken, das soll dir theuer zu stehen kommen.


*8. Dat kost 'n Botterbrot.Danneil, 23.

Es ist spottwohlfeil.


*9. Ein Butterbrot dabei verdienen.Hermes, II, 308.

»Vielleicht um bei seiner allmächtigen Frau ein Butterbrot sich zu verdienen.« (Hermes, IV, 469.)


*10. Ein polnisch Butterbrot essen.Frischbier, I, 504.

Brot mit Salz bestreut, wozu nach Pisanski, wenn es magenstärkend wirken soll, auch noch Ingwer gefügt wird.


*11. Einem etwas aufs Butterbrot schmieren.

Es ihm klar vor Augen legen, meist im ironischen Sinne, es ihm zu schlucken geben. »Die Europäer werden Herrn Siemens dies alles frisch auf das moralische Butterbrot schmieren, das er ihnen als Medicin dargeboten hat.« (Der Pionier, Boston 1863, Nr. 9, S. 3.)


*12. Etwas auf dem Butterbrote essen müssen. Riehl, Geschichte, I, 14.


*13. Far 'n Botterbrot kêpe.Frischbier, II, 470.

Sehr billig kaufen.


*14. Für ein Butterbrot arbeiten.Frischbier, II, 467.

Ohne entsprechenden Lohn, fast umsonst.


[1091] *15. Hast ein Stückchen Butterbrot gekriegt? Frischbier, I, 505.

Spottfrage an jemand, der eine Anzeige gemacht hat, besonders unter Kindern gebräuchlich, wenn eins das andere anklagt. Auch »Klagegröschlein.«


*16. Jemand ein Butterbrot schicken. (Hinterpommern.)

Ihm eine Unannehmlichkeit bereiten.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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