Râtschkatl

* Es ist ein Râtschkatl.

In Tirol haben sich viele Vornamen in Gemeinnamen (Appellativa) verwandelt. So dienen zur Bezeichnung der Dummheit und Ungeschicklichkeit Jagg, Jaggl (Jakob), Thummai (Thomas), Lippl (Philipp), Hiesl (Mathias), Valtl (Valentin), Stoffel (s.d.) für dumm und unbeholfen zugleich und Veitl (Veit) für einfältig und zaghaft. So ist aus Kattl oder Katl (Katharina) Râtschkatl für Plaudertasche, aus Durl (Dorothea) mit Anspielung auf dûdlen = trinken, eine trunksüchtige Person geworden, während eine naschhafte Eaverle (Eva) mit der Beifügung »blaugig« (lüstern, naschhaft) oder »g'schleckig« genannt wird. (Westermann, 25, 620.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1493.
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