1. Besser ruhn, als halb und halb thun.
2. Rueba get guet Bueba1. – Tobler, 372.
1) Rueb = Ruhe, rueba = ruhen. – Sinn: Ruhe sammelt die Kraft.
3. Ruhe nicht, bis du Gewissensruhe gefunden hast. – Simrock, 8585.
4. Was ruht, soll man ruhen lassen.
Unangenehmes soll man nicht wecken, nicht wieder aufrühren.
Lat.: Latere semper patere, quod latuit diu. (Seneca.) (Philippi, I, 221.)
5. Wer lange will ruhn, kommt zu spät zum Thun.
6. Wer nicht ruhet in seiner Arbeit, mags nicht erarnen lange Zeit. – Sutor, 581.
Lat.: Stare diu nescit, qui non aliquando quiescit. (Loci comm., 177.)
7. Wer ruhen will, muss zuvor arbeiten. – Winckler, XII, 17.
It.: Chi vuol riposare, convien travagliare. (Bohn I, 88.)
Lat.: Charius est charum si praegustatur amarum. (Chaos, 936.)
8. Wer sanfft ruhen wil, der mach jhm zuvor das beth. – Henisch, 343, 40; Petri, II, 856.
*9. Er ruht nicht wie der Sambátjen.
Auch: Der Sambátjen hot eher Ruh. (Tendlau, 1021.) Um einen unruhigen Geist, einen Störenfried zu bezeichnen. Der Sambatjon, auch Sabbatjon, ist ein sagenhafter Fluss, der in den sechs Wochentagen ungestüm dahertobt, Sand und Steine aufwühlt und forttreibt, sodass kein Mensch darüberkommen kann, mit dem Eintritt des Sabbats aber plötzlich ruhig wird und während der Dauer desselben bleibt. Die Sage bestimmt den Fluss nicht näher, aber sie theilt mit, dass jenseits desselben die Nachkommen Moses' wohnen, welche bei der Vertreibung der zehn Stämme dorthin gerettet worden sind. Von einem ähnlichen Fluss erzählt Josephus in den Jüdischen Kriegen (VII, 3), dessen Wasser soll jedoch während der Wochentage allmählich verschwinden, aber am Sabbat wieder zu fliessen beginnen.
*10. Er rüht nit wie an Unruh. (Jüd.-deutsch. Warschau.)
Ist immer in Bewegung wie die ⇒ Unruhe (s.d.) in der Uhr.
*11 Er ruht, wenn der Wind nicht geht.
In Bezug auf einen Gehenkten.