Schläfrig

1. De släprig is, de slümm'rig is, wat deit he bi de Brût. (Stadland.) – Firmenich, III, 24, 20.


2. Wer schläfrig ist, was soll der bei der Braut.

Holl.: Die slaperig is, wat doet hij bij de bruid. (Harrebomée, II, 273a.)


*3. Er ist schläfriger als ein Murmelthier.

Lat.: Glire somnolentior. (Faselius, 51; Seybold, 201.)


*4. Er ist so schläfrig wie ein Schlawonier.Hennig, 233; Frischbier2, 3318.

Nach der alten Eintheilung Preussens nannte man den District, worin Memel, Tilsit und Ragnit liegen, die Provinz Schlawonien und Schalauen. Die ehemaligen Einwohner werden als träge und schläfrige Leute beschrieben, daher man in der Folge Menschen, die von gleichem Schlage waren, nach ihnen zu benennen pflegte. Grunow (Tr. II, Kapitel 4, §. 6) sagt: »Die Slawonier sind von Anbeginn gewesen ein vnlustigk volk vnd vngetrew, vnd is sich uff nixten gab, den uff viel Schlaffen, in welchem alle seine Seligkeit stand, vnd wurden im ganzen Lande ein Sprichwort der vnlust.« (Vgl. Bock, Idiot. pruss.; Pisanski, 20; Hennig, 233.) Aus neuern handschriftlichen Mittheilungen ist zu entnehmen, dass diese Redensart jetzt nicht mehr in Brauch ist.


*5. Hi as so sliapag üüs an Kât. (Amrum.) – Haupt, VIII, 357, 97.

Er ist so schläfrig wie eine Katze.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 205.
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