Schneuzen

1. Hart Schneuzen macht blutige Nasen.Henisch, 431, 34; Simrock, 9155; Körte, 5382.


2. Man muss sich nicht höher schneuzen als die Nase ist.

Man muss nicht höher steigen wollen, als seine Umstände erlauben.


3. Wenn du dich schneuzst, sollst du nicht trompeten. (Ulm.)


4. Wer sich lange schneuzen thut, wirfft endlich von jhm Blut.Petri, II, 760.


[305] 5. Wer sich zu sehr (zu lange) schneuzt, dem blutet die Nase zuletzt.Eiselein, 553; Simrock, 9154.

»Gar zu scharff, gar bald scharten bracht, hart schneutzen blutig Nasen macht.« (Froschm., Ji, VIII.) »Wer zu hart sich schneutzen thut, der macht, dass ihm die Nase blut.« (Chaos, 574.) Bei Tunnicius (1060): De sik to sêr snutet, dem blöt de nese. (Emungens nasum solet elicuisse cruorem.)


*6. Dî schnezt (putzt) mät der Arkeder Lächtschêr (Lichtscher). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 177, 208.

Um zu sagen: sie putzt mit der Hand. Erkeden oder Erked ist ein Dorf im schässburger Bezirk.


*7. Er ist wohl geschneuzt.Eiselein, 232.

Lat.: Emunctae naris est. (Eiselein, 232.)


*8. Er weiss sich zu schneuzen, wenn's Zeit ist.

Span.: Sé despabilarme á sus tiempos. (Don Quixote.)


*9. Schneuz dich, der Schimmel steht schon wieder vorm Gatter. (Rott-Thal.)

Zu Kindern mit unreiner Nase.


*10. Schneuz dich, Rappe, jetzt geht's zum Schinder.Holtei, Eselsfresser, I, 133.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 305-306.
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