Ein Seehase ist grösser and grimmiger als alle Hasen im heiligen römischen Reiche. (S. ⇒ Eselsfresser.) – Eiselein, 564.
Seehase ist ein uralter Name zur Bezeichnung der Anwohner des Bodensees. Schon in der Notitia dignitatum imperii ed. Panciroll (Leiden 1608, Bd. 26, S. 6) kommen diese Leute mit einem laufenden Hasen auf ihrem Schilde vor und dies Thier soll nicht sowol ein Sinnbild der Furchtsamkeit, als vielmehr, nach dem Glauben des Alterthums, ein übler Ausgang für die Feinde sein. Im 13. Jahrhundert nennt Gottfried von Strassburg in seinem Tristan den Sänger Hartmann von Owe, der Dienstmann des Abtes von Reichenau war, zugleich mit dessen Gesellen in edelm Sinne »Hasen«. (Eiselein, 564.) »Bald verwandelte sich die düstere Gemüthsstimmung des Seehasen in die Regung des Muthes des ⇒ Seelöwen« (s.d.). (Magg, Der gefrorene Bodensee in der Gartenlaube, 1872, Nr. 8.)