Uebereilen

1. Es übereilt sich bald ein Mann, der nicht vorsichtig handeln kann.Petri, II, 302.


2. Nichts übereile, gut Ding braucht Weile.Simrock, 1938.

Als Inschrift in einem Geviert der Bierräume des neuen berliner Rathhauses. (Frieske, 13, 55.)


3. Uebereilen bringt Verweilen.Simrock, 10590; Körte, 6108; Gaal, 341.

Holl.: Alle overhaasting is kwaad. (Harrebomée, II, 156.)

It.: Chi ha più fretta, più tardi finisce. (Gaal, 341.)

Lat.: Compendia plerumque sunt dispendia. – Qui nimium properat, serius absolvit. (Gaal, 341.)


[1391] 4. Uebereilen thut nicht gut.Siebenkees, 195; Simrock, 10591.

Mhd.: Unreht in gaehe schaden tuot, reht gebite diu is guot. (Freidank.) – Vergachen dick schoden geit. (Hätzlerin, 137b; Zingerle, 76.)

Lat.: Canis festinans caecos parit catulos. – In judicando criminosa est celeritas. (Philippi, I, 199.)


5. Uebereilen thut nicht gut, sagte Hans, der seines Nachbars Tochter heirathen wollte, und wartete mit seiner Werbung bis ein anderer sie zur Kirche führte.


6. Vbereils nicht.Franck, I, 50a; Gruter, III, 86; Lehmann, II, 795, 3.

It.: Chi eria in fretta, a bell' agio si pente.


[Zusätze und Ergänzungen]

7. Uebereilen bringt Rewen.Arpagaus, 671.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
Lizenz:
Kategorien: