Uebermuth

1. Aeövermôd deit selten gôd. (Altmark.) – Danneil, 207; für Hannover: Schambach, II, 143.


2. Kein Uebermuth entläuft der Ruth'.

Mhd.: Waz hilfet daz, daz wir sehen, als ich vür wâr moc gejehen, daz übermuot zaller zît gar ze jnngist underlît. (Welscher Gast.) – Lugene unde übermuot ne ist niemanne guot. (Kaiserchronik.) (Zingerle, 153.)


3. Oewermaud is vor nêren1 gaud.Schambach, II, 143.

1) Für nirgend, d.i. für gar nichts.


4. Uebermuot thuet nit guet.Nas, 88b.


5. Uebermuth thut selten (nicht lange, niemals) gut.Eiselein, 608; Petri, II, 554; Gottfrid, 728b; Hollenberg, I, 24; Mayer, II, 115; Müller, 11, 1; Körte, 6110; Körte2, 7670; Braun, I, 4640; Masson, 361; für Waldeck: Curtze, 388, 299.

Simrock hat einem Gedicht dies Sprichwort zur Aufschrift gegeben. (Düsseldorf, II.) »Ich weiss wol, nicht taugt Uebermuth, Mass ist zu allen Dingen gut.« (Soltau, Reineke Fuchs, Berlin 1852, I, 8.)

Mhd.: Uebermuot wirt niemer guot. (Boner.) – Uebermuot grôzen schaden tuot. (Boner.) – Von dû mach du wol verstan daz nechein dinc, dem man grozesen scaden dût dan der leide overmût. (Rother.) (Zingerle, 153.)

Niederd.: Men spricht, gewalt ind overmoit selden mymp eyn ende goit. (Köthoff, Cronica, S. 576.)


6. Uebermuth und Meinthat, das ist des Teufels Rath.Eiselein, 608.

Dän.: Overdaad giir onde raad. (Prov. dan., 443.)


7. Uebermuth und Verachtung des Feindes schlägt nicht wohl aus.


8. Uebermuth und Zorn machen all Ding verworr'n.

Lat.: Exitio multis fastus et ira fuit. (Seybold, 163.)

Schwed.: Oefwer dåd gjör onda rad. (Grubb, 908.)


9. Uebermuth verliert den Hut.

Mhd.: Ubirmuot ist sô getân, die geschendet ie den man. (Kaiserchronik.) (Zingerle, 199.)


10. Uebermuth zu allen Zeiten Schaden thut.Eiselein, 608; Simrock, 10599.


11. Vbermut strafft Gott, vbermut thet nie kain gut.Agricola II, 312.


*12. Sie weiss vor Uebermuth nicht, wie sie gehen (oder: sich kleiden, was sie tragen) soll.

Holl.: Zij weet van weelde niet, wat ze dragen zal. (Harrebomée, II, 445b.)


[Zusätze und Ergänzungen]

13. Uebermuth führt auf dem Rücken die eigene Ruth.Kotzebue, Gedanken, 73.


14. Uebermuth weiss selten, was er thut.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 1780.
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