1. De Verrader slöpt nich. – Bueren, 186; Hauskalender, I.
Holl.: De verrader slaapt nimmer. (Harrebomée, II, 372b.)
2. Den Verrähter braucht man, wie dass Gifft in Nöhten. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 499; Gruter, III, 87.
Dän.: Man bruger forrædere som gift i nød. (Prov. dan., 182.)
3. Den Verräther trifft der Tod.
4. Der verreter schleft nicht. – Matth. 26; Hollenberg, II, 38; Petri, II, 111; Müller, 14, 1; Körte, 6263; Simrock, 10883; Braun, I, 4745; Masson, 371; Neue Monatsschrift (Jauer 1801), S. 186.
In Bedburg: Der Verrieder schlief nêt.
Frz.: Le roytellet au crocodile. (Bovill, I, 188.)
Lat.: Regaliolus ad crocodilum. (Bovill, I, 188.)
[1575] 5. Die frommsten Verreter hangen am Galgen. – Petri, II, 128.
6. Die Verräther sind so gemein, dass sie nicht mehr dreissig Silberlinge bekommen.
7. Ein Verräther hat mehr als tausend Waffen.
8. Ein Verreter gibt gute wort. – Petri, II, 233 u. 568.
9. Es ist keinem Verräther zu trauen, ohne der am Galgen hangt. – Petri, II, 266.
10. Verräther geben gute wort, biss sie zurichten schad vnd mord.
Lat.: Proditor illudit uerbis, dum uerbera cudit. (Loci comm., 173.)
11. Verräther kommen von hinten.
Holl.: Verraders komen van achteren aan. (Harrebomée, II, 372b.)
12. Verräther muss man mit Verräthern überwinden.
Dän.: Forræderen skal vindes med forræderie. (Prov. dan., 182.)
13. Vom Verräther frisst kein Rabe. – Simrock, 10883; Körte, 6263; Venedey, 137; Braun, I, 4744.
»Warum denn nicht? Man soll ihm nur ein Stückchen Schweinebraten hinhalten, der Rabe happt zu und verwendet wol gar die Knochen.« (Dresdener Nachrichten vom 15. Febr. 1868.) Die Russen: Dem Verräther zuerst die Knute.
14. Von 'n Verräther fritt kene Krai (Rawe) satt. (Bremen.) – Köster, 254; für Hannover: Schambach, II, 396.
So verachtet ist er. – Wenn die Neger in Surinam sagen wollen: Verrathe mich nicht! so bedienen sie sich des Sprichworts: Bringe mich nicht zum Europäer (Herren) und sage: Der Aurekaneger vertauscht ein Korjal für eine Flinte. (Wullschlägel.)
15. Vor Verräthern kann sich niemand hüten.
Bei Tunnicius (1263): Vor vorreders is it sik quât to hoden.
Holl.: Voor verraders kan zich niemand wachten. (Harrebomée, II, 372b.)