Flinte

1. An alten Flinten, die nicht schiessen, fehlt es nicht.


2. Aus einer verzagten Flinte kommt kein sicherer Schuss. (Köthen.) (S. Arsch 4.)


3. Die Flinte ist des Jägers zweites Wort.


4. Die Flinte ist soviel werth als der Jäger.


5. Die Flinte kennt ihren Herrn nicht.

Darum Vorsicht, die Folgen stehen nicht in deiner Hand. Mit der Gefahr muss man nicht spielen.


6. Die Flinte muss schiessen, wohin der Jäger zielt.Scheidemünze, I, 4484.


7. Eine geladene Flinte drückt der Zufall los.

Der Umgang mit Schiessgewehren und zänkischen Menschen erfordert grosse Vorsicht.


8. Mit einer geladenen Flinte ist nicht zu spassen.


9. Mit einer gestohlenen Flinte kann man auch schiessen.


10. Viel Flinten und nichts dahinten. – (Scheidemünze, II, 233).


*11. Die Flinte ins Korn werfen.

Die Sache aufgeben, den Muth sinken lassen. Sich wie ein Wilddieb ergeben, klein beigeben.

Lat.: Hastam (Scutum) abjicere. (Erasm., 939; Philippi, I, 2; II, 171.)


[Zusätze und Ergänzungen]

12. Eine grosse Flinte schiesst weit, aber man muss sie doch aufheben können.


13. Mit einer ungeladenen Flinte geht man nicht auf die Jagd.Schuller, 28.


*14. Er kommt mir gerade in die Flinte. (Köthen.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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