[237] Goa, Villa nova de Goa, ist die Hauptstadt aller portug. Besitzungen in Indien. Sie liegt an der Westküste Hindostans auf einer Insel an der Mündung des Mandawa, der von den Gates- oder Ghautsgebirgen herabkommt und in mehren Armen in den Busen von G. sich ergießt. Die Stadt hat etwa 20,000 Einw., zum größten Theile Mestizen; der Hafen ist gut, der Handel noch immer von Bedeutung. Der Erzbischof von G. führt den Titel eines Primas von Ostindien. Das vormals so hochberühmte Alt-G. steht jetzt fast ganz verödet da; nur der Name, die herrlichen Kirchen und der große Palast, welcher ehemals der Inquisition gehörte, mahnen noch an den frühern Glanz dieser Stadt, deren ganze Einwohnerschaft aus ein Paar tausend christlichen Hindus und wenigen Mönchen und Nonnen besteht; denn während der häufigen Kriege der Portugiesen mit den Briten und Holländern litt G. sehr, viele Bewohner zogen sich auch in Folge von Seuchen aus der Stadt fort und Neu-G., wenige Stunden von Alt-G. entfernt liegend, blühte auf.