Hagedorn

[309] Hagedorn (Friedr. von), ein zu seiner Zeit sehr beliebter Dichter, welcher 1708 zu Hamburggeboren wurde, in Jena Rechtswissenschaften studirte, dann als Privatsecretair des dän. Gesandten nach London ging und endlich 1733 als Secretair des engl. Court, einer Handelsgesellschaft zu Hamburg, angestellt wurde. Diese Stelle gewährte ihm ein reichliches Einkommen und ließ ihm noch Muße zu schriftstellerischen Arbeiten. Im Genuß der Liebe und Verehrung seiner Zeitgenossen starb er 1754. Er hat das Verdienst, einer der Ersten gewesen zu sein, welche in die neuere deutsche Poesie eine Leichtigkeit, Gefälligkeit und Natürlichkeit brachten, die den Dichtern der vorhergehenden Periode abging. Im scherzhaften Liede und in der Erzählung von Fabeln hat er sich vorzüglich ausgezeichnet. Überdies ist seine Sprache rein und der Versbau seiner Gedichte untadelhaft. Nur an schlagendem Witz und an dem Schwunge höherer Begeisterung gebricht es ihm. Noch 1825 ist in Hamburg eine Ausgabe seiner sämmtlichen Werke in fünf Bänden erschienen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 309.
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