Dalmatien

389. Dalmatien.
389. Dalmatien.
Österreich-Ungarische Monarchie (Karten) III. Westliche Hälfte.
Österreich-Ungarische Monarchie (Karten) III. Westliche Hälfte.

[385] Dalmatĭen, südlichstes Kronland der Österr.-Ungar. Monarchie [Karte: Österreichisch-Ungarische Monarchie III], zu Zisleithanien gehörig, ehemal. Königreich, ein schmaler, 375 km langer, von Zweigen der Dinarischen Alpen durchzogener, meist wasserarmer Küstenstrich am östl. Ufer des Adriat. Meers, mit zahlreichen Inseln und Häfen, 12.835 qkm, (1900) 593.784 meist serbokroat. E. (15.279 Italiener, 2306 Deutsche). Das Land dürftig angebaut; Haupterwerbszweige Schiffahrt, Schiffbau, Seefischerei, Oliven-, Weinbau, Viehzucht, Likörfabrikation (Maraschino), Durchfuhrhandel. Einteilung in 14 Bezirkshauptmannschaften. Oberste polit. Landesstelle die Statthalterei in der Hauptstadt Zara. Nach der Landesordnung vom 26. Febr. 1861 besteht der Landtag aus 43 Mitgliedern; 11 Abgeordnete zum österr. Abgeordnetenhause. Wappen: Drei gekrönte goldene Leopardenköpfe im blauen Felde [Abb. 389]; Landesfarben: Blau und Gold. – D., von den Römern 33 v. Chr. unterworfen, gehörte zur Prov. Illyricum, wurde später von Ostgoten, dann von Awaren, um 620 von Kroaten und Serben, 1000 von Venedig besetzt, stand 1105 unter den ungar. Königen; 1420 erhielt Venedig die Küstenplätze wieder, 1718 das ganze Land von den Türken. 1797 wurde D. österreichisch, 1805 französisch, 1814 wieder österreichisch. 1869-70 und 1881-82 Aufstände. – Vgl. Noë (1870), Swida (1882).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 385.
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