Kärnten

Österreich-Ungarische Monarchie (Karten) III. Westliche Hälfte.
Österreich-Ungarische Monarchie (Karten) III. Westliche Hälfte.
901. Kärnten.
901. Kärnten.

[941] Kärnten (Kärnthen), Herzogtum und österr.-ungar. Kronland [Karte: Österreichisch-Ungarische Monarchie III], 10.327 qkm, (1900) 367.322 E. (3/4 Deutsche, die übrigen Slowenen, 20.383 Evangelische), meist Hochgebirgsland zwischen den Norischen oder Kärntnisch-Steierschen Alpen (Hohe Tauern mit Großglockner 3798 m), den Kärntner oder Karnischen Alpen (mit Karawanken) und den Steiner Alpen, von der Drau und ihren Nebenflüssen durchzogen; meist Wald, Wiesen- und Weideland; daher bedeutende Viehzucht (Pferde). Landesverfassung vom 26. Febr. 1861 und 25. Mai 1884; Landtag (37 Mitglieder), im Abgeordnetenhaus durch 10 Mitglieder vertreten, Hauptstadt Klagenfurt und 7 Bezirkshauptmannschaften, Wappen ein geteilter Schild, rechts in goldenen Felde drei schwarze Löwen, links in rotem Felde ein silberner Querbalken [Abb. 901]; Landesfarben Rot-Weiß. – K., einst von den kelt. Carni bewohnt gehörte seit 16. v. Chr. zur röm. Prov. Noricum, später zu dem durch Samo gegründeten Slawenreiche Karantanien das vom Bayernherzog Tassilo erobert, nach dessen Sturz von Karl d. Gr. 788 zum Fränk. Reich geschlagen und durch Markgrafen verwaltet wurde. Die Kaiser Arnulf und Ludwig das Kind überließen K. an Bayern, Otto II. bildete 976 ein neues Herzogtum K. (mit Friaul und Istrien) und verlieh es an einen Neffen des Bayernherzogs Arnulf, Heinrich I. Der letzte Herzog Ulrich III. vermachte es 1269 König Ottokar II. von Böhmen; nach dessen Besiegung kam es 1276 an das Deutsche Reich, 1286 an die Grafen von Tirol und als diese 1335 ausstarben, an Österreich; bildet seit 1849 ein eigenes Kronland. – Vgl. Ankershofen (1841-59 fg.), Älschker (1880-85), Rabl (Führer, 2. Aufl. 1897).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 941.
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