Öl

[304] Öl, gemeinsamer Name für flüssige organische Verbindungen, die in Wasser unlöslich und leichter als dieses, dagegen in Alkohol, Äther, Benzin etc. löslich sind; man unterscheidet fette Ö. (s. Fette), flüchtige oder ätherische Ö., Mineral- oder Erdöle (s.d.). Die ätherischen Ö. sind stark riechende, flüchtige, bei gewöhnlicher Temperatur flüssige Produkte des Pflanzenreichs, leicht beweglich, in Wasser wenig löslich, reichlich in Weingeist und Äther, brennen mit rußender Flamme und haben scharfen Geschmack; in reinem Zustand farblos, färben sie sich an der Luft unter Verharzung dunkel. Sie werden gewonnen aus den Pflanzenteilen meist durch Wasserdampfdestillation, seltener durch Pressen oder Extrahieren mit leichtflüchtigen Mitteln oder Fetten. Chemisch sind sie Gemische von Terpenen, Ketonen, Alkoholen, Estern und andern Verbindungen. Sie werden in der Parfümerie, zu Likören, in der Medizin und als Lösungsmittel verwendet. – Vgl. Bornemann (5. Aufl., 1889-91), Askinson (3. Aufl. 1900), Semmler (1905 fg.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 304.
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