Barfuß

[380] Barfuß, Hans Albrecht, Graf von, preuß. Generalfeldmarschall, geb. 1635 zu Mögelin in der Mark Brandenburg aus einem alten märkischen Geschlecht, gest. 27. Dez. 1704, trat jung in die brandenburgische Armee, ward aber erst 1670 Leutnant. Im französisch-schwedischen Krieg ward er 1678 Oberst, 1683 Generalmajor und Kommandant von Peitz. 1686 zeichnete er sich beim Sturm auf Ofen 12. Sept. als Befehlshaber des linken Flügels rühmlichst aus. Seit 1685 Gouverneur von Spandau, ward er 1688 zum Generalleutnant und Geheimen Kriegsrat ernannt und nahm 1689 an dem Feldzug am Rhein teil. Während der Belagerung von Bonn kam es zwischen ihm und dem General v. Schöning (s. d.) zu einem Streit, infolgedessen letzterer den Abschied nehmen mußte. 1691 führte B. ein Hilfskorps von 6000 Mann nach Ungarn, hatte an dem Siege von Slankamen (29. Aug.) hervorragenden Anteil und ward dafür zum General der Infanterie, 1696 zum Generalfeldmarschall, 1699 vom Kaiser zum Reichsgrafen ernannt. Auch politisch war er tätig, ward Hofkriegsratspräsident und trug wesentlich zum Sturz Danckelmans (s. d.) bei; doch wurde er, obwohl 1701 zum Ritter des Schwarzen Adlerordens und Gouverneur von Berlin befördert, schon 1702 durch Kolbe v. Wartenberg verdrängt und zog sich auf sein Gut Kossenblat bei Beeskow zurück. 1889 wurde das 17. Infanterieregiment nach ihm benannt. Vgl. v. Barfus-Falkenberg, Hans Albrecht, Graf von B. (Berl. 1854).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 380.
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