Bilīn

[875] Bilīn, Stadt und Kurort in Böhmen, Bezirksh. Dux, 199 m ü. M., in einem Kesseltal an der Biela, Knotenpunkt an der Staatsbahnlinie Dux-Pilsen-Eisenstein, Sitz eines Bezirksgerichts, hat ein Schloß des Fürsten Lobkowitz mit Park, 4 Kirchen (darunter die Stadtkirche von 1061), ein neues Rathaus und Kurhaus, Bierbrauerei, Dampfmühlen, Glashütten, Kohlenbergbau, elektrische Straßenbeleuchtung, Wasserleitung und mit dem angrenzenden Ugest (1900) 7871 deutsche Einwohner. Der Biliner Sauerbrunnen umfaßt drei Quellen, darunter die vorzugsweise benutzte Josephsquelle und die 1890 erbohrte Franz-Josephsquelle, und hat eine Temperatur von 12° (vgl. die chemische Analyse in der Tabelle »Mineralwässer I«). Der Biliner Säuerling wird (rein oder mit warmer Milch oder Molken vermischt) bei Magen-, Nieren- und Blasenkrankheiten etc. sowie auch als Erfrischungsgetränk verwendet. Jährlich werden 5 Mill. Flaschen nebst Biliner Pastillen (s. d.) und andern Quellenprodukten (Biliner Bittersalz, Magnesia) versendet. Südlich von B. erhebt sich der Klingsteinfels Borschen (538 m). Vgl. Gintl, Laube und Steiner, Die Mineralwasserquellen von B. (Bilin 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 875.
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