[353] Cronegk, Johann Friedrich, Freiherr von, deutscher Dichter, geb. 2. Sept. 1731 in Ansbach, gest. 31. Dez. 1757, war der Sohn eines hohen Offiziers, erwarb sich vielseitige Kenntnisse, studierte seit 1749 in Halle und Leipzig, machte 175253 eine längere Reise durch Italien und Frankreich und erhielt 1754 eine Anstellung im Hofratskollegium in Hohentrudingen. Sein preisgekröntes Trauerspiel »Kodrus« (1757) verrät im Zuschnitte der Handlung, in der Charakterzeichnung und der Wahl des Verses (gereimte Alexandriner) den Einfluß der französischen Tragödie. Das unvollendete Trauerspiel »Olint und Sophronia«, ergänzt von Roschmann (hrsg. von Minor in Kürschners »Deutscher Nationalliteratur«, Bd. 72), wurde von Lessing in der »Hamburgischen Dramaturgie« einer scharfen, aber gerechten Kritik unterzogen. Außerdem schrieb C. Lustspiele, Lehrgedichte, Epigramme und geistliche Lieder. Seinen poetischen Nachlaß mit Biographie gab sein Landsmann Uz heraus (Leipz. u. Ansb. 176061, 2 Bde.; neue Aufl. 177173). Vgl. Henr. Feuerbach, Uz und C. (Leipz. 1866); W. Genf et, Joh. Friedrich v. C. (das. 1894).