Dornburg

[136] Dornburg, 1) Stadt im Großherzogtum Sachsen-Weimar, Verwaltungsbezirk Apolda, auf 125 m hohem Berg über der Saale, an der Staatsbahnlinie Großheringen-Saalfeld, 225 m ü. M. gelegen, hat eine evang. Kirche, (1900) 675 Einw. und drei großherzogliche Schlösser: das südliche Schloß oder das vormals sogen. Stohmannsche Rittergut; das Alte Schloß, an dessen Stelle im 10. und 11. Jahrh. eine kaiserliche Pfalz stand; und zwischen beiden das von Herzog Ernst August 1728–48 erbaute und mit Parkanlagen umgebene Neue Schlößchen, das von Karl August und Goethe oft zum Aufenthalt gewählt wurde. Bereits 937 hatte D. Stadtrechte und besaß eine kaiserliche Pfalz. Die Kaiser Otto II., Otto III. und Heinrich II. waren öfters in D., der letztere hielt 1005 hier einen Reichstag. 1081 schenkte Kaiser Heinrich IV. D. dem Grafen Wiprecht von Groitzsch. 1241 war es im Besitz der Schenken von D., später in dem der Grafen von Orlamünde und von Schwarzburg, des Landgrafen Friedrich des Ernsthaften von Thüringen und der Vitzthume von Eckstädt, die es 1486 an den Kurfürsten Ernst von Sachsen verkauften. Bei der Landesteilung 1603 fiel D. an Altenburg, kam 1672 an Sachsen-Jena und 1691 an Sachsen-Weimar. – 2) Dorf im Herzogtum Anhalt, Kreis Zerbst, an der Elbe, um evang. Kirche und Schloß, hat (1900) 518 Einw. D. gehörte bis 1239 den Grafen von D. und wurde im 15. Jahrh. an Anhalt verkauft.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 136.
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