Ferté La

[459] Ferté La (lat. Firmitas, »Feste«), Name vieler franz. Orte, darunter: 1) (La F.-Bernard) Stadt im Depart. Sarthe, Arrond. Mamers, links am Huisne, Knotenpunkt an der Westbahn, mit einer schönen Kirche (aus dem 15. und 16. Jahrh.), einem Stadthaus (ehemaliges Festungstor aus dem 15. Jahrh.), Leinwand- und Lederfabrikation, Viehhandel und (1901) 4445 Einw. – 2) (La F.-Macé) Stadt im Depart. Orne, Arrond. Domfront, an der Westbahn, hat eine Gewerbekammer, ein Handelsmuseum, Weberei, Fabrikation von Zwirn und Posamentierwaren etc. und (1901) 4401 (als Gemeinde 6467) Einw. – 3) (La F.-Milon) Flecken im Depart. Aisne, Arrond. Château-Thierry, am Ourcq, Knotenpunkt der Nord- und Ostbahn, mit zwei Kirchen aus dem 15. und 16. Jahrh., den Ruinen eines festen Schlosses (aus dem 14. Jahrh.) und (1901) 1577 Einw.; denkwürdig als Racines Geburtsort, dem ein Denkmal (von David d'Angers) errichtet ward. – 4) (La F-sous-Jouarre) Stadt im Depart. Seine-et-Marne, Arrond. Meaux, an der Marne, die hier den Petit-Morin aufnimmt, Knotenpunkt der Ostbahn, hat Fabrikation von Mühlsteinen, die einen starken Ausfuhrartikel bilden, Eisenwaren, Papier, Ziegeln, Viehhandel und (1901) 3869 Einw. 1562 wurde die Stadt von den Hugenotten zerstört; 9. Febr. 1814 leisteten hier die Franzosen unter Macdonald den Russen erfolgreich Widerstand. – 5) (La F.-sur-Aube) Flecken im franz. Depart. Obermarne, Arrond. Chaumont. mit (1901) 769 Einw. Hier siegten die Österreicher unter Graf Jgn. Gyulai 28. Febr. 1814 über die Franzosen unter Macdonald.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 459.
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