[500] Guevara y Dueñas (spr. gewāra i duénjas), Luis Velez de, span. Dichter, geb. im Januar 1570 zu Ecija in Andalusien, gest. 10. Nov. 1646 in Madrid, kam sehr jung als Advokat nach Madrid. Er stand in großer Gunst bei König Philipp IV., der ihn veranlaßt haben soll, Komödien zu schreiben, und, wie man sagt, seine eignen Stücke von ihm verbessern ließ. Guevaras Dramen, deren Zahl sich auf mehr als 400 belaufen haben mag, sind ausgezeichnet durch treffliche Charakterzeichnung, Phantasie, Witz und echt komische Züge. Besondere Erwähnung verdienen: »Mas pesa el rey que la sangre«, eine Darstellung der unbedingten Lehnstreue als der größten Tugend der spanischen Heldenzeit, und »Reinar despues de morir«, eine Bearbeitung der Geschichte der Ines de Castro. Eine Sammlung der Dramen von G. (»Comedias famosas«) erschien Sevilla 1730; eine Auswahl (darunter die genannten) findet sich in der »Biblioteca de autores españoles« (Bd. 45). Berühmter noch als durch seine dramatischen Werke ist G. durch seinen vortrefflichen satirischen Roman »El diablo cojuelo. Verdades soñadas y novelas de la otra vida« (Madr. 1641 u. ö.; hrsg. von J. M. Ferrer, Par. 1828; auch in der genannten »Biblioteca«, Bd. 33; neue Ausg., Madr. 1877 und Vigo 1902), eine geistreiche satirische Schilderung des Lebens und der Sitten seiner Landsleute, die besonders durch Lesages (s. d.) französische Bearbeitung u. d. T.: »Le diable boiteux« (1707) in der ganzen gebildeten Welt bekannt geworden ist. Vier bisher unbekannte Komödien gab Ad. Schäffer heraus in: »Ocho comedias desconocidas de Don Guillem de Castro, Luis Velez de G., etc.« (Leipz. 1886).