Kluckhohn

[160] Kluckhohn, August, Historiker, geb. 6. Juli 1832 zu Bavenhausen im Fürstentum Lippe, gest. 19. Mai 1893 in München, studierte in Heidelberg unter Häusser und in Göttingen unter Waitz Geschichte, habilitierte sich 1858 in Heidelberg, siedelte bald nach München über, um die Redaktion des kritischen Teils der »Historischen Zeitschrift« von v. Sybel zu übernehmen, und trat dann als Mitarbeiter bei der Historischen Kommission ein, erst bei den Reichstagsakten, dann bei der Herausgabe der »Wittelsbachischen Korrespondenz«, von der er die »Briefe Friedrichs des Frommen, Kurfürsten von der Pfalz« (Braunschw. 1868–1872, 2 Bde.) herausgab. 1860 habilitierte sich K. in München, ward 1865 außerordentlicher Professor, 1869 ordentlicher Professor an der Technischen Hochschule, wirkte aber an der Universität als Honorarprofessor weiter, wurde Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Historischen Kommission und folgte 1883 einem Ruf als ordentlicher Professor der Geschichte nach Göttingen. Er schrieb: »Die Geschichte des Gottesfriedens« (Leipz. 1857); »Wilhelm III., Herzog von Bayern-München, der Protektor des Baseler Konzils« (»Forschungen zur deutschen Geschichte«, Bd. 2, Götting. 1861); »Ludwig der Reiche, Herzog von Bayern-Landshut« (Nördling. 1865), eine von der Historischen Kommission gekrönte Preisschrift; »Friedrich der Fromme, Kurfürst von der Pfalz« (das. 1876–79); »Luise, Königin von Preußen« (Berl. 1876); »Blücher« (das. 1879). K. gab auch Westenrieders »Denkwürdigkeiten und Briefe« heraus (München 1882) und schrieb: »Über L. von Westenrieders Leben und Schriften« (Bamb. 1890). Nach seinem Tod erschienen: »Vorträge und Aufsätze« (Münch. 1894).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 160.
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