Kollewijn

[268] Kollewijn (spr. -wein), Roeland Anthonie, niederländ. Literarhistoriker, geb. 30. März 1857 in Amersfoort, studierte in Leipzig, wo er mit einer Untersuchung »Über den Einfluß des holländischen Dramas auf Andreas Gryphius« (Heilbr. 1880) den Doktorgrad erwarb, und ist seit 1892 Direktor einer Realschule in Amsterdam, wo er zugleich die hervorragende sprachwissenschaftliche Zeitschrift »Taalen Letteren« herausgibt. Er veröffentlichte Aufsätze (»Über die Quelle des Peter Squenz« u. a.) in Schnorrs »Archiv für Literaturgeschichte« und die Biographie »Bilderdijk, zijn Levenen zijne Werken« (Amsterd. 1891, neue Ausg. 1898). Auch gab er die Werke von S. Coster (Haarlem 1883, mit Anmerkungen), die Gedichte von Broekhuizen (1883) sowie Werke von Hooft (1884) und Bredero (1885) heraus. Mit seinen Broschüren: »Onze lastige spelling« (1891), »Onaannemelijk?« (1893), »Opstellen over spellingen verbuiging« (Amsterd. 1899, 2. Aufl. 1903) und »Nederlandsche Woordenlijst volgens de beginselen van de Vereeniging ter vereenvondiging van onze schrijftaal«, unter Mitwirkung von F. Buitenrust Hettema und J. J. Salverda de Grave zusammengestellt (Zwolle 1903), hat er eine Bewegung zur Vereinfachung der niederländischen Rechtschreibung veranlaßt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 268.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: