Lichtwark

[523] Lichtwark, Alfred, Kunstgelehrter, geb. 14. Nov. 1852 in Hamburg, studierte in Leipzig und Berlin, war dann eine Zeitlang in Berlin mit Studien auf dem Gebiete der Ornamentik beschäftigt, aus denen das Werk »Der Ornamentstich der deutschen Frührenaissance« (Berl. 1888) hervorging, und zugleich als Kunstkritiker tätig und wurde 1886 als Direktor der Kunsthalle nach Hamburg berufen, um deren Neuorganisation und Erweiterung er sich große Verdienste erworben hat. In der Wertschätzung der zeitgenössischen Kunst schließt er sich der modernen Richtung an. Von seinen Schriften, unter denen die aus Vorträgen hervorgegangenen, der praktischen Ästhetik dienenden besonderes Interesse erregt haben, sind hervorzuheben: »Hermann Kauffmann und die Kunst in Hamburg« (Münch. 1893); »Makartbouquet und Blumenstrauß« (das. 1894, 2. Aufl. 1905); »Wege und Ziele des Dilettantismus« (das. 1894); »Die Bedeutung der Amateur-Photographie« (Halle 1894); »Blumenkultus. Wilde Blumen« (Dresd. 1897, 2. Aufl. 1901); »Vom Arbeitsfelde des Dilettantismus« (das. 1897; neue Aufl. 1902); »Die Wiedererweckung der Medaille« (das. 1897); die Städtestudien: »Hamburg. Niedersachsen« (das. 1897) und »Deutsche Königsstädte« (das. 1898); »Übungen in der Betrachtung von Kunstwerken« (5. Aufl., das. 1904); »Palastfenster und Flügeltür« (3. Aufl., Berl. 1905); »Die Seele und das Kunstwerk. Böcklinstudien« (2. Aufl., das. 1902); »Die Erziehung des Farbensinns« (:). Aufl., das. 1905); »Aus der Praxis« (das. 1902); »Der Deutsche der Zukunft« (das. 1905); außerdem mehrere nur für die Kreise der Kunsthalle bestimmte Schriften wie »Das Bildnis in Hamburg« (Hamb. 1898, 2 Bde.) und die Monographien der hamburgischen Künstler Meister Francke, Matthias Scheits und Julius Oldach (das. 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 523.
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