Lyon [2]

[905] Lyon, Paul Otto, Germanist und Schulmann, geb. 10. Jan. 1853 in Spinewitz bei Meißen, studierte 1874–79 in Leipzig und wurde 1879 Oberlehrer am Realgymnasium in Döbeln, 1884 Professor am Annenrealgymnasium in Dresden, 1899 Stadtschulrat daselbst. Er machte sich besonders bekannt durch eine Reihe von Neubearbeitungen älterer sprachwissenschaftlicher Werke (Eberhard, Synonymisches Wörterbuch, 16. Aufl. 1904; K. Ferd. Becker, Der deutsche Stil, 3. Aufl. 1883; Heyse, Fremdwörterbuch, 18. Aufl. 1903, und Deutsche Grammatik, 26. Aufl. 1900, etc.) und durch Begründung (mit seinem Lehrer R. Hildebrand) der »Zeitschrift für den deutschen Unterricht« (Leipz. 1887), die er noch jetzt leitet. Ferner schrieb er außer mehreren verbreiteten Unterrichtsbüchern (»Handbuch der deutschen Sprache« in verschiedenen Ausgaben u.a.): »Goethes Verhältnis zu Klopstock« (Döbeln 1880); »Minne- und Meistersang« (Leipz. 1883); »Die Lektüre als Grundlage eines einheitlichen und naturgemäßen Unterrichts in der deutschen Sprache« (3. Aufl., das. 1904, 2 Tle.); »Abriß der deutschen Grammatik und kurze Geschichte der deutschen Sprache« (in der Sammlung Göschen, 4. Aufl., das. 1905); »Das Pathos der Resonanz. Eine Philosophie der modernen Kunst und des modernen Lebens« (Leipz. 1900) u.a. Mit Th. Klaiber gab er heraus: »Die Meister des deutschen Briefes, in einer Auswahl« (Bielef. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 905.
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