Magenwurmkrankheit

[73] Magenwurmkrankheit der Schafe, wird veranlaßt durch die Aufnahme von Eiern oder Embryonen eines Rundwurms (Strongylus contortus) beim Weidegang, besonders auf feuchten Weiden. Da in der Regel eine ganze Schafherde dieselbe Weide begeht, so tritt diese Krankheit meist als Herdenkrankheit auf, weshalb sie unzutreffend als Seuche bezeichnet wird (vgl. Bandwurmseuche, Leberegel- und Lungenwurmkrankheit). Meist erkranken nur die Jährlinge, seltener noch die zweijährigen Schafe. Die Symptome der M. bestehen in den Zeichen allgemeiner Ernährungsstörung, Bleichsucht und Abmagerung, die erst längere Zeit nach Aufnahme der Wurmbrut sich bemerklich machen. Durch die Sektion sind die Würmer im Labmagen nachzuweisen. Häufig finden sich gleichzeitig Lungenwürmer (s. Lungenwurmkrankheit). Die Schafe müssen kräftig ernährt werden, damit die durch die Würmer bedingte Störung der Verdauung möglichst ausgeglichen wird (arzneiliche Behandlung kann versucht werden). Im nächsten Frühjahr verlassen die Würmer von selbst den Magen. – Auch bei andern Haustieren kommen Magenwürmer vor, bedingen jedoch seltener merkbare Störungen. So findet sich bei Rindern, besonders jüngern, sehr häufig Strongylus convolutus in der Labmagenschleimhaut. Bei Schweinen, namentlich Weideschweinen in Ungarn, macht zuweilen Spiroptera strongylina eine gehäuft auftretende tödliche Magenentzündung, ebenso Gnasthostoma hispidum. Die sogen. Filarienseuche der Enten wird durch Filaria uncinata im Vormagen erzeugt. Beim Pferd kommt vereinzelt Spiroptera megastoma und S. microstoma, beim Hund S. sanguinolenta vor.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 73.
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