Michael Obrenović III.

[759] Michael Obrenović III., Fürst von Serbien, geb. 4. Sept. 1823 in Kragujevac, gest. 29. Juni 1868 im Koschutniak (Wildpark) von Topischider, jüngerer Soyn des Fürsten Milosch, ward nach seines ältern Bruders, Milan, Tod (8. Juli 1839) von der Pforte zum Fürsten Serbiens ernannt, rief aber durch seine Vorliebe für Rußland und harte Besteuerung schon 1842 einen Aufstand hervor, infolgedessen er 7. Sept. nach Semlin flüchtete. Von der serbischen Nationalversammlung samt seiner Familie verbannt, lebte er erst in Wien und Berlin, 1844–50 auf Reisen, sodann auf seinen Gütern in der Walachei und kehrte im Dezember 1858 mit seinem Vater heim, dem er 26. Sept. 1860 als Fürst von Serbien folgte. M. war gebildet, edeln Charakters, wohlwollend und anspruchslos. Er führte die Steuer- und Militärreform durch und erreichte von der Türkei die Räumung der serbischen Festungen. Von Gliedern der Familie Radavanovich, die nicht (vgl. Leop. Rankes »Serbische Revolution«, 3. Aufl.) durch Anhänger des Fürsten Alexander Karageorgević angestiftet waren, wurde M. erschossen. Ihm folgte sein Vetter Milan Obrenović IV. (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 759.
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