Münster [6]

[266] Münster, Sebastian, Gelehrter des Reformationszeitalters, geb. 1489 in Ingelheim, gest. 23. Mai 1552 in Basel, studierte in Heidelberg und Tübingen, ward Franziskaner, trat aber 1529 zur reformierten Kirche über und lehrte erst Hebräisch und Theologie in Heidelberg, dann seit 1536 in Basel auch Mathematik. Er gab zuerst unter den Deutschen eine hebräische Bibel (Basel 1534–35) heraus und schrieb das Werk »Cosmographia« (das. 1544), eine der frühesten Geographien, die neben der Länder- und Völkerbeschreibung auch historische und genealogische Notizen enthält und in 100 Jahren (von den Übersetzungen ins Lateinische, Französische und Italienische abgesehen) 24 Auflagen erlebte. Seine 26 neuen Karten sind Grundlage und Ausgangspunkt des gesamten deutschen Kartenwesens. Vgl. Hantzsch, Sebastian M., Leben, Werk etc. (Leipz. 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 266.
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